02.12.2016
Bürgerversammlung der Stadt Overath zur Fluglärmsituation in Untereschbach u. Immekeppel
Die von der Stadt Overath ausgerichtete Veranstaltung (gestern Abend im Alten Zollhaus) zur Diskussion der Fluglärmbelastung war von mehr als 50 betr. Bürgern sehr gut besucht. Eingeladen war Herr Partsch vom Flughafen, der die üblichen Statements seines Arbeitgebers mit den Zahlen zu den Flugbewegungen und Abflugrouten darstellte und die Bürger glauben lassen wollte, dass doch alles viel besser geworden sei - wegen der leiseren Flugzeuge, der nicht gestiegenen Anzahl an Flugbewegungen - trotz mehr Tonnen Fracht und viel mehr Passagieren, vor allem in der Nacht.

ca. 50 Bürger besuchten die Diskussion um den Fluglärm in Overath


Partsch (Flughafen GmbH), Sassenhof (1. Beigeordneter und Mitglied der Fluglärmkommission), Weigt (Bürgermeister), Bartel (stellvertr. Mitglied der Fluglärmkommission) - von links

Die anschließende Diskussion moderierten Herr Sassenhof und Herr Weigt. Die Diskussion hielt sich (viel zu?) lange auf mit der Erörterung von Flugrouten und -korridoren, obwohl doch allen klar sein sollte, dass Verschiebungen immer nur den Lärm zu anderen Betr. hin verlagern (Kirchturmdenken). Es wurden glaubhafte Bemühungen des Flughafens um wirklich schmerzende Erhöhungen der Lande- und Startgebühren für laute Fluggeräte (in der Nacht) angezweifelt. Zur Problematik der Nachtflüge an sich wurde zu wenig gesagt. Die Tatsache, dass Köln/Bonn im Westen neben Leipzig im Osten perspektivisch der einzige nachtoffene Frachtflughafen in Deutschland bleiben wird (so Garvens in einem Interview mit Deutschlandradio vom 22.11.) scheint zementiert.
Die (Un-) Möglichkeiten eines Nachtflugverbots für Passagierflüge wurde allenfalls angesprochen, zumal bei allen Fragen Herr Partsch der falsche Ansprechpartner ist. Hierzu ist die Politik gefragt und die einzelnen Parteien sind immer wieder aufgefordert, nicht nur vor den nächsten Wahlen Farbe zu bekennen.
Die Möglichkeiten der Mitglieder in der Fluglärmkommission (Papiertiger) sind sicher begrenzt. Es bleibt die Frage, ob hier das Zusammenspiel der Kommunen und vor allem die Öffentlichkeitsarbeit der Kommunen nicht doch verbessert werden könnten. Immerhin will sich nach den Abschlussworten von BM Jörg Weigt die Stadt Overath dafür einsetzen, regelmäßig im Mitteilungsblatt über den Fortgang der Diskussion zum Fluglärm zu berichten und eine solche Veranstaltung wie diese regelmäßig, min. 1 x im Jahr, zu arrangieren.
Die 4 Gäste vom Verein Lebenswertes Sülztal nehmen mit nach Hause, dass eine engagierte Stadt die Sorgen und Beschwerden ihrer Bürger ernst nimmt und sich wirklich bemüht, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.