Verkehr in Rösrath
Radwegplanung verzögert sich - Kölner Stadt-Anzeiger vom 20.03.2014

Erst in der nächsten Wahlperiode wird das Thema sicherer Fahrradverkehr auf den Durchgangsstraßen in Rösrath weiter behandelt. Die Politiker im Planungsausschuss sind uneins über den Sinn von Schutzstreifen. Von Thomas Rausch
Kleinliches Kalkül setzt sich durch: Kommentar von Thomas Rausch
zur Diskussion um Radwege in Rösrath

Eine Initiative für sicheren Fahrradverkehr auf den Durchgangsstraßen ist zunächst stecken geblieben: Der Planungsausschuss vertagte das Thema. Damit wird es erst in der nächsten Wahlperiode behandelt – wegen der Kommunalwahl am 25. Mai ruht die Ausschussarbeit mehrere Monate.

Die SPD-Fraktion hatte einen Vorstoß für Radfahrer unternommen. Sie wollte die Stadtverwaltung beauftragen, ein Konzept für Radfahrer-Schutzstreifen auf den Hauptverkehrsstraßen in Rösrath zu erarbeiten. Die städtischen Planer hatten den Ansatz aufgegriffen und abgewandelt: Sie wollten ihre Überlegungen nicht auf Schutzstreifen beschränken. Diese seien „kein Allheilmittel“, sagte Michael Robie von der Stadtverwaltung. Nicht überall sei die Fahrbahn dafür breit genug, denkbar seien auch Schutzstreifen auf nur einer Straßenseite und andere Lösungen. Die Verwaltung schlug daher vor, ein Konzept „für eine zügige und sichere Führung von Radfahrern auf den Hauptverkehrsstraßen“ zu erstellen. Vom Planungsausschuss wünscht sie sich ein „politisches Signal“, diesen Weg zu beschreiten. Nach Vorarbeiten der Verwaltung könnte der Ausschuss erneut diskutieren. Dezernent Christoph Herrmann fasste auch „externe Beratung und externe Moderation“ zu Radwegen und Schutzstreifen ins Auge. Die SPD war einverstanden. Auch Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Büscher (CDU) konnte sich vorstellen, die Stadtverwaltung mit einem „Grobkonzept“ samt Kostenschätzung zu beauftragen, alles Weitere wollte er vertagen. Andere Ausschuss-Mitglieder äußerten Anregungen: Die Verwaltung solle auch Alternativstrecken für Radfahrer, abseits der Hauptstraßen, prüfen, sagte Markus Heider (CDU). Und FDP-Fraktionschef Erik Pregler forderte, Beispiele aus anderen Städten einzubeziehen.

Doch Bedenken schoben sich in den Vordergrund. CDU-Fraktionschef Erhard Füsser betrachtete die Initiative als Teil des SPD-Wahlkampfs und empfahl, das Thema komplett in die nächste Wahlperiode zu vertagen. Auch Grünen-Fraktionschef Friedhelm Weiß sah im Radwegenetz ein „wichtiges Thema für den nächsten Rat“. Hardy Schumacher (Grüne) vermutete, der SPD gehe es um Wählerstimmen, nicht um Radfahrer. So entschied die Mehrheit (CDU, Grüne, FDP und BfR – Bürger für Rösrath) gegen einen sofortigen Auftrag an die Verwaltung. Der Beschluss fiel mit zehn Stimmen – gegen drei Stimmen der SPD.