Testfahrt durch Rhein-Berg - Zwei Lücken im Radwegenetz - KStA vom 19.11.2013 von Thomas Rausch
Mitglieder des Rösrather Vereins Lebenswertes Sülztal haben eine Testfahrt auf der 65 Kilometer langen „Agger-Sülz-Runde“ gedreht. Dabei haben die Radfahrer zwei Schwachstellen ausgemacht.
Wie berichtet, setzt sich der Verein für eine Rundstrecke entlang von Agger und Sülz ein, im äußersten Norden der Route liegt Lindlar, im Süden Lohmar.

65 Kilometer langen Rundtour
In weiten Teilen der 65 Kilometer langen Rundtour sind bereits Wege für Radfahrer und Wanderer vorhanden – die bestehenden Lücken sollen nach dem Willen des Vereins geschlossen werden. Bei der Test-Fahrt waren unterschiedlichste Fahrräder, vom Rennrad bis zum E-Bike beteiligt. „Es war für alle machbar“, sagt der Vereinsvorsitzende Klaus Hasbron-Blume. Als neuralgische Punkte hätten die Teilnehmer vor allem zwei Abschnitte erlebt: Im Norden Hoffnungsthals, bei Lehmbach, endet der Geh- und Radweg an der Sülz, daher mussten die Radfahrer auf die Landstraße ausweichen. Ebenso gibt es zwischen Lindlar und Engelskirchen bisher keinen Radweg, es bleibt nur die Landstraße. „Das ist nicht familiengeeignet“, sagt Hasbron-Blume.

„Grobe Vorstellungen“
Der Rheinisch-Bergische Kreis hat die Idee einer Rundstrecke aufgegriffen. Kontakte zum Oberbergischen Kreis und Rhein-Sieg-Kreis, deren Gebiet bei der anvisierten Streckenführung einbezogen ist, sind geknüpft. „Es gibt schon grobe Vorstellungen“, sagt Birgit Bär, Pressesprecherin des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Nun gehe es darum, den Verlauf der Trasse festzulegen und die voraussichtlichen Kosten zu ermitteln. Dazu ist eine Machbarkeitsstudie geplant, die der Rheinisch-Bergische Kreis noch in diesem Jahr bei einem Ingenieurbüro in Auftrag geben will. Auch die beiden Nachbarkreise Oberberg und Rhein-Sieg sollen mitmachen, der Rheinisch-Bergische Kreis soll aber federführend sein. Mitte 2014 soll ein Ergebnis vorliegen. Bis dahin ist auch eine Bürgerbeteiligung vorgesehen: Vereine wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) oder der Verein Lebenswertes Sülztal sollen ebenso zu Wort kommen wie betroffene Kommunen.

Der Verein Lebenswertes Sülztal reagiert wenig begeistert auf diese zeitliche Perspektive. „Da ist keine Aussicht, dass 2014 ein Handschlag an dem Weg gemacht wird“, sagt Hasbron-Blume. Über einen vom Land NRW geförderten „Bürgerradweg“ könne das Projekt unbürokratisch und damit schneller vorankommen – sofern sich auch Bürger an den Kosten beteiligen. Darüber ließe sich aber reden.