Stadtgestaltung in Rösrath - Runder Tisch zur Planung möglich
Kölner Stadt-Anzeiger vom 28.10.2014
Politiker wollen die Rösrather Bürger in Entscheidungen zur Stadtentwicklung einbeziehen. Das Interesse der Bürger ist groß. In welchem Rahmen eine öffentliche Diskussion stattfinden soll, ist noch unklar. Von Thomas Rausch
Rösrath.
Wie sich Bürger an der Debatte zur Stadtentwicklung und zu umstrittenen Bauprojekten beteiligen können, bleibt zunächst offen. Vertreter von Politik und Verwaltung reagieren unterschiedlich auf die Forderungen, die die Agenda-Frauengruppe und der Verein Lebenswertes Sülztal an sie herangetragen haben. Als Initiatoren einer erfolgreichen Unterschriftenaktion und eines Diskussionsabends zur Stadtentwicklung streben Agenda-Gruppe und Verein zunächst einen Runden Tisch mit Vertretern der Stadt an, wie berichtet. Parallel dazu soll die Stadt Ortsbegehungen mit Bürgern und Vereinen anbieten. Auch bei wichtigen Bauvorhaben soll die Stadt verstärkt auf die Bürger zugehen.
Kritik von Mombauer
Bürgermeister Marcus Mombauer stellt fest, dass Gruppe und Verein über die Presse „Druck ausüben“ wollten. Dieses Vorgehen halte er „nicht für ein gutes“. Er betont, er unterstelle „niemandem etwas Böses“, sagt aber: „Wir lassen uns nicht unter Druck setzen.“ Zunächst sollten sich die Ratsmitglieder zu dem Bürger-Vorstoß äußern.
Der zuständige Dezernent Christoph Herrmann will den Bürgern entgegenkommen. Die Verwaltung mache sich „Gedanken, wie man Bürgerbeteiligung optimieren“ und die Information über Planungen „noch transparenter gestalten“ könne. Eine öffentliche Diskussion, wie Rösrath in zehn Jahren aussehen solle, hält er für sinnvoll. Er weiß aber noch nicht, welcher Rahmen sich dafür eigne. Der Planungsausschuss solle darüber sprechen.
Großes Interesse bei den Bürgern
Ausschuss-Vorsitzender Wolfgang Büscher (CDU) erkennt an, dass derzeit großes Interesse bei Bürgern besteht: „Das nehmen wir ernst.“ Zugleich weist er auf die begrenzten Entscheidungsspielräume der Stadt hin, großer Einfluss liege bei Investoren. Er schlägt vor, dass die „Interessengemeinschaft“ von Bürgern, die sich zu dem Thema gebildet habe, „auf die Politik zukommt“.
Ob Runder Tisch oder eine andere Form des Dialogs, sei zu besprechen: „Man sollte sich mal zusammensetzen.“ SPD-Fraktionschef Dirk Mau stellt fest, die grundsätzliche Stoßrichtung der Bürger ähnele Anträgen der SPD. So wolle seine Fraktion den Flächennutzungsplan überarbeiten. Foren zur Diskussion mit den Bürgern seien nötig. „Ich finde es positiv, wenn sich viele Leute engagieren“, sagt Mau. „Man muss versuchen, das in konstruktive Bahnen zu lenken.“