Aktionsplan: Rösrath kämpft gegen den Lärm - Kölner Stadt-Anzeiger vom 25.04.2013
Die Stadt Rösrath will den Verkehrslärm reduzieren und schlägt dafür zahlreiche Maßnahmen vor. Sie fordert vom Land NRW ein nächtliches Tempolimit auf der Autobahn 3 und Geschwindigkeitskontrollen. Von Thomas Rausch
Mit einem Aktionsplan will die Stadt Rösrath den Verkehrslärm reduzieren. Sie setzt damit eine EU-Richtlinie um. Stadtverwaltung und Politiker im Umweltausschuss halten den Einfluss der Stadt aber für gering - sie kann sich nur an die Zuständigen beim Rheinisch-Bergischen Kreis, Land NRW oder Bund wenden. "Außer Bittstellung können wir gar nichts", stellt der Beigeordnete Berthold Kalsbach (SPD) fest. Dennoch rät der Ausschuss-Vorsitzende Jürgen Steinbach (CDU): "Man sollte hartnäckig bleiben."
Bündel an Maßnahmen
Gegen den Lärm durch Hauptverkehrsstraßen schlägt die Stadt ein ganzes Bündel von Maßnahmen vor. Sie fordert vom Land NRW ein nächtliches Tempolimit auf der Autobahn 3, Geschwindigkeitskontrollen und Asphalt, der weniger Lärm verursacht. All dies ist seit langem beantragt, eine Antwort steht aus. Rund 80 Prozent des Lärms geht von Lastwagen aus, daher steht auch ein unterschiedliches Höchsttempo für Last- und Personenwagen zur Debatte.
Der Landesbetrieb Straßenbau will das Rösrather Anliegen, die Lärmschutzwände entlang der A 3 zu sanieren, aufgreifen. Desweiteren drängt die Stadt auf geringes Tempo und lärmmindernden Asphalt auch auf den Landesstraßen in Rösrath.
Am Sülztalplatz will sie durch Umbau von Fahrspuren und bessere Ampelschaltung für einen besseren Verkehrsfluss sorgen. Außerdem soll die geplante Unterführung am Bahnhof Rösrath dazu beitragen. Schließlich will die Stadt prüfen lassen, ob einzelne Gebäude Anspruch auf passiven Schallschutz - zum Beispiel Lärmschutzfenster - haben. Sie will Lkw-Schleichverkehr durch die Stadt unterbinden und die Infrastruktur für Radfahrer verbessern.
In Sachen Fluglärm nimmt sich die Stadt vor, Hauseigentümer in der Einflugschneise der Querwindbahn zu informieren, wenn sie Anspruch auf passiven Schallschutz haben. In der Fluglärmkommission will sie mitarbeiten. Der Aktionsplan liegt zurzeit als Entwurf vor, interessierte Bürger sind aufgerufen, sich mit Anregungen und Kritik in die Diskussion einzumischen. Für diese Bürgerbeteiligung ist die Zeit vom 2. bis 17. Mai vorgesehen.
Stellungnahmen zum Lärmaktionsplan sind per E-Mail, über die Internetseite der Stadt Rösrath unter "Aktuelles" oder persönlich in der Stadtverwaltung abzugeben.
michael.graef@roesrath.de
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