Radeln in beide Richtungen - KStA vom 04.06.2013
Stadt Rösrath will Einbahnregelung in der Rotdornallee für Zweiräder aufheben
Rösrath. Die Aufhebung der Einbahnregelung für Radfahrer in der Rotdornallee rückt näher. Seit kurzem parken Autos in dem Straßenabschnitt zwischen Hauptstraße und Sülzbrücke nur noch in Längsrichtung - zuvor hatte die Stadtverwaltung in Gesprächen mit Anwohnern darauf hingewiesen, dass sie das Schrägparken nicht mehr dulden werde. Damit bleibt nun mehr Platz auf der Fahrbahn, so dass sich ein Schutzstreifen für Radfahrer aus der Gegenrichtung schaffen lässt. Doch gibt es noch Gesprächsbedarf innerhalb der Stadtverwaltung, bis zu einer Planungsausschuss-Sitzung im Juli soll aber alles geklärt sein.
Grundlage für die Aktivitäten der städtischen Planer ist ein Konzept zum Verkehr in der Hoffnungsthaler Ortsmitte, das Ende 2012 bei den Politikern im Planungsausschuss auf breite Zustimmung stieß. Danach soll jener Teil der Rotdornallee, der als Einbahnstraße gestaltet ist, für Radfahrer künftig in beide Richtungen zu befahren sein. Auf diese Weise soll eine sichere Fahrrad-Route durch das Hoffnungsthaler Zentrum entstehen, die aus Sicht der Planer auf der Hauptstraße nicht zu verwirklichen ist. Nach ihrer Analyse ist die Fahrbahn dort teilweise zu schmal, um auf beiden Seiten einen durchgehenden Radweg oder Radstreifen anzulegen. Die Umfahrung der Ortsmitte über die Rotdornallee ist demnach die zweitbeste Lösung. Längsparken, ein Schutzstreifen für Radfahrer und Tempo 30 auf der Rotdornallee sollen dafür die Voraussetzungen schaffen. Wenn der Planungsausschuss dieses Vorgehen im Juli erneut gutheißt, ist der Weg für die Umsetzung der Pläne frei. Mit einer Einschränkung: Die Markierung eines Schutzstreifens und die nötigen Verkehrsschilder kosten Geld, das im städtischen Doppelhaushalt 2012/2013 nicht vorgesehen ist. Das heißt, dass sich das anvisierte Radfahren in beiden Fahrtrichtungen wohl erst 2014 realisieren lässt.
Noch nicht vorangetrieben hat die Stadtverwaltung das Vorhaben, auf der Hauptstraße kurz vor der Sülzbrücke eine Gefahrenstelle zu entschärfen: Der Radweg von Rösrath-Mitte aus endet vor der Brücke, ein Schutzstreifen von dort bis zur Ampel am Rathaus soll die Einmündung auf die Fahrbahn sicherer gestalten. Weil die Hauptstraße aber, anders als die Rotdornallee, eine Landesstraße ist, besteht Klärungsbedarf.
Für den Radverkehr in der Ortsmitte kann die Stadt Rösrath dagegen keine fertigen Lösungen bieten. Probleme, die der Verein Lebenswertes Sülztal und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) angesprochen haben, sind zwar bekannt, auf die vorgeschlagenen durchgehenden Radstreifen reagiert Fachbereichsleiter Christoph Herrmann aber zurückhaltend. Er will vorrangig Gefahrenstellen entschärfen.
In der Diskussion ist der in zwei Richtungen zu befahrende Geh- und Radweg vom Bahnhof Rösrath nach Hoffnungsthal, der mehrere Probleme mit sich bringt. Gefährlich sind unter anderem die vielen Einmündungen, an denen Autofahrer oft nicht mit Radfahrern aus der Gegenrichtung rechnen. Herrmann weiß, dass die Straßenverkehrsbehörden solche Radwege für zwei Fahrtrichtungen inzwischen kritisch sehen. "Da kann eine Stadt aber nicht in relativ kurzer Zeit reagieren", stellt er fest. Mittelfristig sei auf diesem Straßenabschnitt ein Schutzstreifen für Radfahrer denkbar. Der Platz dafür sei vorhanden.