SPD will Radfahrer besser schützen - KStA vom 15.01.2014 von Thomas Rausch
Schutzstreifen auf den Hauptstraßen in Rösrath sollen die Sicherheit von Radfahrern erhöhen. Doch die Stadtverwaltung reagiert auf den Vorschlag zurückhaltend. Vor diesem Hintergrund will die SPD-Fraktion nun für Bewegung sorgen.
Eine neue Initiative für Sicherheit im Radverkehr hat die SPD-Stadtratsfraktion gestartet. Sie macht sich für Radfahrer-Schutzstreifen auf den Hauptverkehrsstraßen in Rösrath stark und knüpft damit ausdrücklich an Vorstöße des Vereins Lebenswertes Sülztal aus dem letzten Jahr an: Bei einer Testfahrt mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ im April 2013 plädierten Vertreter des Vereins und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) für Schutzstreifen auf der Fahrbahn. Die Stadtverwaltung reagierte darauf zurückhaltend. Vor diesem Hintergrund will die SPD-Fraktion nun für Bewegung sorgen. Sie schlägt vor, die Stadtverwaltung solle „ein Konzept zur Einführung von Schutzstreifen für Radfahrer“ erarbeiten, das alle Hauptverkehrsstraßen einbeziehen solle. Die Kommunalpolitiker sollen über diesen Antrag in den zuständigen Ausschüssen beraten.
„Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn die Verwaltung von sich aus ein Konzept erarbeitet hätte“, sagt SPD-Fraktionschef Dirk Mau. Das sei bisher aber nicht wahrzunehmen gewesen. Laut SPD-Antrag sollen Fahrrad-Schutzstreifen auch eingerichtet werden, wenn die Fahrbahn einer wichtigen Verkehrsader relativ schmal ist: Wenn der Platz nicht ausreiche, lasse sich zumindest auf einer Straßenseite ein Schutzstreifen markieren. Das sei schon ein Fortschritt zur jetzigen Situation, sagt Mau.
Begrenzter Aufwand
Die vielerorts im Stadtgebiet anzutreffenden kombinierten Rad- und Gehwege seien häufig nicht hilfreich und angesichts der beengten Verhältnisse „de facto für Radfahrer nicht benutzbar“. Ein in ganz Rösrath umgesetztes Schutzstreifen-Konzept dagegen würde „die Situation für Radfahrer nachhaltig verbessern“, findet er. Der Aufwand sei begrenzt, daher sei die Idee „kurzfristig umsetzbar“.
Der SPD-Antrag erläutert, dass Schutzstreifen für Radfahrer mit unterbrochener Linie und Fahrrad-Symbol zu markieren seien Autofahrer dürften bei Bedarf darauf fahren, wenn das keine Radfahrer gefährde. Parken sei dort aber nicht erlaubt, jedoch das Anhalten. „Die Situation verschlechtert sich für keinen“, folgert Mau. Der Verein Lebenswertes Sülztal reagiert auf die politische Unterstützung hocherfreut, der Vorsitzende Klaus Hasbron-Blume findet den SPD-Vorstoß „natürlich prima“. Mit Blick auf die Kommunalwahl habe der Verein den Ruf nach einem geschlossenen Radwegenetz an alle Parteien in Rösrath herangetragen. „Wir wünschen uns, dass dieser Antrag auch von den anderen Parteien unterstützt wird.“
Die Stadtverwaltung weist unterdessen darauf hin, dass sie durchaus am Radwegenetz arbeite. Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßenbau seien vereinbart, sagt Fahrrad-Fachmann Michael Robie. Er legt sich aber nicht auf Schutzstreifen fest, sondern zieht auch „bordsteingeführte Radwege“ in Betracht. Stadt, Polizei und Landesbetrieb Straßenbau sollten sich darüber einigen. Zum Verfahren stellt Robie fest, die Straßenverkehrsbehörde könne auch bei Landesstraßen Schutzstreifen anordnen: „Wir können initiativ werden.“