Lohmar wird fahrradfreundliche Stadt - Kölner Stadt-Anzeiger vom 22.01.2014:
Um den Titel zu erhalten, müssen Bewerber ein Konzept vorlegen. Eine Kommission nimmt das Wegenetz unter die Lupe. Nach 16 Kilometern durch die Aggeraue wurde die positive Entscheidung verkündet.

Die Aggerstadt darf sich bald mit dem Titel „fahrradfreundliche Stadt“ schmücken: Sie ist seit Neustem Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft der fußgänger- und fahrradfreundlichen Städte, Gemeinden und Kreise des Landes Nordrhein-Westfalen“ (AGFS). „Viele Städte und Gemeinden bewerben sich um eine Mitgliedschaft, aber nicht alle werden aufgenommen“ erklärte die Verwaltung mit Stolz: Bewerber müssen ein „fahrradfreundliches Gesamtkonzept vorlegen, innovative, effektive und unkonventionelle Wege zur Lösung von Problemen bevorzugen und kommunalpolitisch deutliche Prioritäten für den Radverkehr setzen“.

Die Auswahl erfolgt anhand eines Kriterienkatalogs, entschieden wird von einer Expertenkommission. Und Lohmar konnte punkten: Vor wenigen Tagen war die Kommission der AGFS angereist. Unter anderem Vertreter des Landtages, des NRW-Verkehrsministeriums und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. Bei der Bereisung per E-Bike hätten die Teilnehmer unter anderem das städtische Radwegenetz inspiziert, die Radverkehrsführung sowie die Verkehrssicherheit für Pedaleure und Fußgänger. Auch der Personennahverkehr sei bewertet worden, ließ die Verwaltung wissen. Positiv gewürdigt wurden das radfahrer-orientierte Tourismusprojekt bergisch hoch4, der neu asphaltierte Radweg durch die Talaue der Agger, das Beschilderungsprojekt zur Erschließung sämtlicher Ortsteile sowie die Schulwegpläne. Und: Auch die Nutzung eines Dienst-E-Bikes und eines Dienstfahrrades bei der Stadt wurde wohlwollend registriert. Dabei nahmen die Experten die Aggerkommune als Bewerberin höchst genau unter die Lupe: Erst nach einer 16 Kilometer langen Besichtigungstour durch die Aggeraue nach Agger verkündete Arndt Klocke, Landtagsmitglied und stellvertretender Vorsitzender der AGFS-Auswahlkommission die positive Entscheidung.

Die Auszeichnung wird für sieben Jahre verliehen. Mit Blick auf die danach anstehende erneute Zertifizierung wurden Lohmar auch Verbesserungsvorschläge mit auf den (Rad-) Weg gegeben: Bordsteinabsenkungen und Fahrrad-Abstellanlagen etwa, Öffentlichkeitsarbeit für die Nahmobilität sowie eine Umleitungsbeschilderung bei Brückensperrungen.

„Die Kommission wird nun dem Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr empfehlen, Lohmar das Prädikat »fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt in NRW« zu verleihen“; teilte die Verwaltung mit. Dies ist Voraussetzung, um in die Arbeitsgemeinschaft aufgenommen zu werden, was in den nächsten Wochen besiegelt werden soll.

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