Entwicklung in Hoffnungsthal - Anwohner wollen Debatte - KStA vom 28.06.2014
Die Gruppe Lokale Agenda 21 beklagt den Verlust von Grün im Rösrather Ortsteil Hoffnungsthal und den zunehmenden Verkehr. Sie fordert eine Debatte über die Entwicklung. Der Bürgermeister weist die Kritik an den Plänen zurück.„Wir haben eine sehr gute Resonanz im Dorf“, sagt Hanne Heinermann von der Frauengruppe Lokale Agenda 21. Die Gruppe hat laufende und geplante Bauprojekte in Hoffnungsthal kritisiert, die sie für überdimensioniert hält oder die aus ihrer Sicht nicht zum Charakter des Ortsteils passen. Sie beklagt den Verlust von Grün und zunehmenden Verkehr, sie fordert daher eine Debatte über die Entwicklung in Hoffnungsthal.
Mitglieder der Agenda-Gruppe würden ständig auf diese Kritik angesprochen, berichtet Heinermann. Auch ein hohes Aufkommen an Leserbriefen weist auf großes Interesse der Bürger hin. Von der Stadt Rösrath hat die Agenda-Gruppe bisher jedoch keine Rückmeldung.
Keine öffentliche Diskussion
Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärt Bürgermeister Marcus Mombauer: „Ich habe nicht den Eindruck, dass die Politik am Willen der Bürgerinnen und Bürger vorbei entscheidet.“ Die Berichterstattung in der Presse gebe einer „sehr kleinen Gruppe eine große Stimme“. Mombauer glaubt, die Kritik sei die Meinung von „einigen wenigen“. Er plant daher nicht, eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zur Entwicklung in Hoffnungsthal anzubieten: „Das wird es nicht geben.“
Der richtige Ort zur inhaltlichen Debatte sei der Stadtratsausschuss für Planung und Stadtentwicklung, der öffentlich berate. Interessierte Bürger seien dort willkommen und sollten auch Gelegenheit erhalten, ihre Meinung zu äußern, betont Mombauer. Es sei richtig, sich als Bürger einzumischen. Im übrigen weist er darauf hin, die Agenda-Gruppe habe ihn persönlich auf ihr Anliegen nicht angesprochen oder angeschrieben.
Auch zu den Inhalten der Kritik von Agenda-Gruppe und Leserbrief-Autoren äußert sich Mombauer distanziert. „Wir sind einem Veränderungsprozess unterworfen“, stellt er fest. Der „dörfliche Charakter“ Hoffnungsthals werde zunehmend verschwinden, das sei der Lauf der Dinge. Der Neubau auf einem ehemaligen Druckerei-Grundstück neben Café Rosenow füge sich ein, findet er. Auch das geplante große Mehrfamilienhaus neben der weißen Villa, in der Hauptstraße 318, werde sich einfügen. Allerdings stimmt Mombauer der Aufforderung zu, über die Stadtentwicklung zu diskutieren. Das stehe in der neuen Wahlperiode an: „Ich möchte weg vom Flickwerk, ich möchte einen zentralen Plan für Hoffnungsthal haben.“
Hanne Heinermann wünscht sich mehr Entgegenkommen der Stadt. Die Kommunalpolitik insgesamt sei gefragt, nicht nur Mombauer. Daher sei er auch nicht persönlich angesprochen worden: „Er stand nicht im Zentrum der Kritik.“ Heinermann kündigt an, die Agenda-Gruppe werde sich weiter in die Debatte zur Entwicklung in Hoffnungsthal einbringen. Sie werde auch deutlich machen, dass ihre Kritik von vielen Bürgern geteilt werde. Die Gruppe plant daher, Unterschriften für ihren Standpunkt zu sammeln.
siehe auch den Kommentar dazu von Thomas Rausch im KStA von heute