Kommentar von Thomas Rausch
Zur Diskussion um Radwege in Rösrath - Kleinliches Kalkül setzt sich durch
Was spricht gegen eine Initiative, die in den Wahlkampf zur Kommunalwahl fällt? In Rösrath schob eine Mehrheit aus CDU, Grünen, FDP und Bürgern für Rösrath (BfR) das Thema Radwege-Konzept auf die lange Bank - bloß weil es die SPD in Wahlkampfzeiten aufs Tapet gebracht hatte. Für Radfahrer ist das ärgerlich, sie dringen auf Verbesserungen - wie sich auch aus der CDU-Bürgerumfrage zur Kommunalwahl ergab. Und so griff die Stadtverwaltung das Thema sachorientiert auf, damit ging es längst nicht mehr um einen reinen SPD-Vorstoß. Doch das kleinliche Kalkül, den Sozialdemokraten nicht den Pluspunkt für eine sinnvolle Initiative zu lassen, gewann die Oberhand. Dabei hätte es auch anderen Fraktionen gut zu Gesicht gestanden, sich für Radwege einzusetzen - mancher Wähler hätte vielleicht an die Grünen gedacht. Immerhin erfahren so die Bürger vor der Kommunalwahl, wer das Thema Radverkehr voranbringt und wer nicht. Um es deutlich zu sagen: Eine Initiative in Wahlkampfzeiten ist nicht zurückzuweisen, sondern zu begrüßen. Doch reicht sie nicht aus: Nach der Wahl muss sich erweisen, ob die SPD den Radverkehr weiter ernst nimmt.