"Wir alle sind Rösrath" - Bürger für transparente Stadtentwicklung
Bergisches Handelsblatt online vom 30.01.2015Regen Anteil nahmen viele Bürgerinnen und Bürger beim öffentlichen Gespräch zur Stadtentwicklung. Auch das "My Dorf is my Castle"-Maskottchen war dabei und erhielt einen angemessenen Platz.
Rösrath (hk). Braucht Rösrath ein "Leitbild" für die Stadtentwicklung? Schon an dieser Frage schieden sich die Geister zwischen den Mitgliedern der Bürgerinitiative "Rösrath gemeinsam gestalten" und einigen Stadtpolitikern. Und wie soll Rösrath in zehn oder 20 Jahren aussehen? Wie können Stadtverwaltung, Politik und Bürgerschaft gemeinsam an Planung und Umsetzung dieser Ziele erfolgreich arbeiten?
Die neu gegründete Initiative "Rösrath gemeinsam gestalten" hatte zu einem ersten öffentlichen Gespräch mit Bürgermeister Marcus Mombauer, dem Stadtdezernenten Christoph Herrmann sowie Spitzen der politischen Gruppen im Rat ins Bürgerforum Hoffnungsthal eingeladen. Darüber hinaus waren rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger der Einladung gefolgt.
Schon die Frauengruppe "Agenda 21" sowie der Verein "Lebenswertes Sülztal" hatten sich in den vergangenen Jahren für die Stadtentwicklung engagiert und sich nun mit weiteren Interessierten zur neuen Bürgerbewegung zusammengeschlossen.
Ihnen allen liegt die Frage: "Wie können wir Rösrath gemeinsam gestalten und als lebenswerte Stadt im Grünen bewahren?" sehr am Herzen. Unter der straffen Moderation von Monika Karakurt (Initiative) trugen die Mitglieder ihre Forderungen nach mehr Transparenz in Planverfahren sowie mehr Bürgerbeteiligung vor.
"Wir wollen als Bürger akzeptierte Partner sein!", so Hedy Schütz. Und Heiner Mersmann: "Ich wünsche mir mehr Verbindlichkeit bei der Planung. Da ist ein "Leitbild zur Stadtentwicklung" ein sinnvoller Beitrag."
Initiative-Mitglied Ute Behr: "Welche Visionen zur Stadtentwicklung gibt es für die nächsten zehn Jahre?"
Ziel der Initiative es, die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger auch zu Einzelprojekten für die Politik deutlicher zu machen, spezielle Kenntnisse von Fachleuten stärker zu nutzen sowie mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.
Bürgermeister Mombauer betonte: "mir ist wichtig, was die Bürger möchten" und wies auf seine vielfältige Erreichbarkeit, auch per Internet, hin. Allerdings sei er kein Freund eines Leitbildes. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Mau war hierzu skeptisch: "Die bisherigen Ergebnisse sind bescheiden".
Dezernent Herrmann warnte vor zu großen Erwartungen, da "viele Abläufe rechtlichen Vorgaben unterliegen". Und zu den Informationsmöglichkeiten für die Bürger: "Rösrath ist keine Info-Wüste, es gibt viele Möglichkeiten. Sie müssen nur genutzt werden".
Einig war man sich darin, neue Wege für mehr Transparenz in der Stadtentwicklung zu schaffen und die Bürgerbeteiligung noch stärker zu fördern. Der Dialog zwischen Stadt und Bürgerinitiative soll fortgesetzt werden.