Agger-Sülz-Radweg Overath prüft Chance für den Radweg - KStA vom 07.05.2015
Für den Agger-Sülz-Radweg scheint es doch noch Hoffnung zu geben: Anstatt sich komplett von dem interkommunalen Projekt zu verabschieden, hat es der Overather Stadtrat noch einmal in den Planungsausschuss gegeben. Von Stephan Brockmeier
Es gibt wieder Hoffnung für den Agger-Sülz-Radweg: Statt sich von dem interkommunalen Projekt endgültig zu verabschieden, hat es der Overather Stadtrat noch einmal in den sachlich zuständigen Planungsausschuss verwiesen. Zuvor hatte die Stadtverwaltung vorgerechnet, dass sich nach Abzug von Eigenleistungen, Fördermitteln und einer Spende der durch den städtischen Haushalt zu finanzierende Eigenanteil von rund 100.000 Euro auf aktuell 12.615,78 Euro reduzieren lasse.
Projekt zunächst wegen Finanzkrise von Overath abgelehnt
Wie Bau-Beigeordneter Wolfgang Bürger auf Nachfrage im Stadtrat erklärte, betrifft dieser Betrag einen ersten Abschnitt nahe der Stadtgrenze zu Lindlar. Konkret geht es um ein Stück des Radweges mit einer Länge zwischen 500 und 600 Metern, der von Oberbilstein bis Bilstein der Bahntrasse entspreche und entlang des ehemaligen Viadukts verlaufe.
Im Gefolge der Overather Finanzkrise und der damit einhergehenden Rekord-Steuererhöhung hatte Bürgermeister Jörg Weigt (SPD) das Projekt zunächst abgelehnt. Nach den entgeisterten Reaktionen von Projektpartnern außerhalb der Stadtgrenzen gingen die Abgeordneten indes noch einmal in sich. Immerhin hatten sich 2013 der Rhein-Sieg-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis und der Oberbergische Kreis mit den Kommunen Lohmar, Sankt Augustin, Siegburg, Troisdorf, Overath, Rösrath, Engelskirchen, Lindlar und Wipperfürth zusammengeschlossen, um den Agger-Sülz-Radweg in „interkommunaler Kooperation zu entwickeln und umzusetzen“, wie Bürger formulierte.
Gesamtkonzept der Regionale 2010
Die Idee vom verbindenden Radweg sei eingebettet in das Gesamtkonzept der Regionale 2010. Diese habe für den Raum von Agger und Sülz Natur und Kultur der Landschaft im Übergang des Ballungsraums Köln/Bonn zum Bergischen Land beschrieben, so die Stadt in ihrer Vorlage für den Rat. 2014 unterschrieb Bürgermeister Jörg Weigt einen „Letter of Intent“ zur Umsetzung der Gesamtkonzeption des Radwegs. „Vor diesem Hintergrund ist der Rheinisch-Bergische Kreis bereits mit erheblichen Personal- und Planungskosten für den Agger-Sülz-Radweg eingetreten“, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt Overath weiter.
Die Kosten für den ersten Abschnitt nördlich von Brombach können laut Wolfgang Bürger durch Eigenleistungen des Baubetriebsamtes von gut 98.000 auf gerundet 80.000 Euro gesenkt werden. Angesichts einer 70-Prozent-Förderung der förderfähigen Anteile bleiben 32.615 Euro Eigenanteil, die wiederum durch eine 20.000-Euro-Spende auf 12.615 Euro gesenkt werden können, die die Stadt durch ihren Haushalt aufbringen müsste. Für Weigt ist das allerdings ein wesentlicher Punkt: „Unser Probleme bleibt, wie wir gegenüber der Bezirksregierung seriös unseren Förderanteil beschreiben wollen.“